Oh, du wundervolle Weihnachtszeit! Die Adventszeit bringt geschäftiges Treiben mit sich: Wir lieben es, in die Rolle des Christkinds zu schlüpfen, Geschenke auszuwählen und unseren Liebsten Freude zu schenken. Doch es sind nicht nur die Geschenke, die die Weihnachtszeit so besonders machen. Es ist der Duft von frisch gebackenen Plätzchen, der leuchtende Adventskranz, an dem wir jeden Sonntag eine Kerze entzünden, und die strahlenden Augen der Kinder, die sehnsüchtig auf das Christkind warten. Unsere weihnachtlichen Traditionen und Bräuche sind ein fester Bestandteil dieser besonderen Jahreszeit.
Aber wie feiern andere Länder Weihnachten? Welche außergewöhnlichen Weihnachtstraditionen weltweit gibt es zu entdecken? Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Vielfalt internationaler Weihnachtsfeste und lassen Sie sich überraschen!
Inhaltsverzeichnis
- Weihnachtstraditionen in Skandinavien
- Finnland – die Heimat des Weihnachtsmannes
- Norwegen – Weihnachten mit Besen und Mopp
- Schweden – ohne Donald Duck geht es nicht
- Das Weihnachtsfest im Süden Europas
- Spanien – Das „dicke“ Los zu Weihnachten
- „Bolo Rei“: Der süße Königskuchen aus Portugal
- La Befana – Weihnachtshexe in Italien
- Weihnachtsbräuche in Südtirol: Tradition, Besinnlichkeit und eine Spur Gänsehaut
- Die Tradition des Schenkens: Von den Römern bis zu magischen Momenten heute

Weihnachtstraditionen in Skandinavien
Es überrascht nicht: Niemand feiert Weihnachten so gemütlich wie die Skandinavier – die Erfinder der Hygge. In der kalten und dunklen Jahreszeit schaffen es die Finnen, Schweden und Norweger, mit köstlichem Essen und liebevollen Traditionen die Dunkelheit zu erhellen.
Unter den Weihnachtstraditionen weltweit sticht Finnland als Heimat des Weihnachtsmannes mit besonderen Festlichkeiten hervor:
Finnland – die Heimat des Weihnachtsmannes
Hauskaa Joulua – Fröhliche Weihnachten! Fnnland ist die ‚offizielle‘ Heimat des Weihnachtsmannes und für seine Weihnachtstraditionen weltweit bekannt, die Groß und Klein begeistern. Schon im November beginnen die Festlichkeiten mit den ersten Weihnachtsfeiern, den sogenannten „Pikkujoulu“ (kleine Weihnachten). In der Vorweihnachtszeit wärmen sich die Finnen gerne mit Glögli, einer Glühwein-Variante mit Johannisbeersaft, Nelken, Zimt und Zitronenschalen.
Am Vorabend des 24. Dezembers kommt die Familie für eine besondere Tradition zusammen: Im Haferbrei wird eine Mandel versteckt, und wer sie findet, darf sich auf ein glückliches Jahr freuen. Der wichtigste Tag ist der Heilige Abend, der in der ehemaligen Hauptstadt Turku mit dem landesweiten Weihnachtsfrieden um 12 Uhr beginnt. Danach schließen die Geschäfte, und die Finnen schmücken Gräber mit Kerzen, bevor sie das Festmahl genießen – oft eingeleitet mit einem typisch finnischen Saunagang. Auch der Weihnachtsmann „Joulupukki“ darf nicht fehlen. Er kommt direkt vom Berg Korvatunturi in Lappland, begleitet von seinen Rentieren, um die Bescherung zu überbringen.

Norwegen – Weihnachten mit Besen und Mopp
Norwegen, ein weiteres Highlight unter den Weihnachtstraditionen weltweit, beeindruckt mit liebevollen Ritualen und mystischen Geschichten. Auch hier ist der Adventskalender ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Doch hier gibt es einen besonderen Brauch: Eine Orange wird mit 24 Nelken gespickt, und jeden Tag bis Weihnachten wird eine Nelke entfernt – so erfüllt der Duft von Orangenschalen und Gewürznelken die Wohnungen.
Der Heilige Abend beginnt pünktlich um 17 Uhr, wenn im ganzen Land die Kirchenglocken läuten. Danach versammeln sich die Familien zum festlichen Abendessen. Der norwegische Weihnachtsmann ist eine Mischung aus dem Heiligen Nikolaus und einem Troll. Nach der Bescherung wird oft gemeinsam gesungen und getanzt.
Aber warum gehören Besen und Mopp zu Weihnachten? Einer alten Sage zufolge suchen Hexen und Geister an Heiligabend Besen, um in den Nachthimmel zu reiten. Um dies zu verhindern, verstecken die Norweger ihre Besen sicher – so kann der Weihnachtsmann ungestört durch den Himmel reisen.
Schweden – ohne Donald Duck geht es nicht
Auch in Schweden ist Weihnachten voller liebenswerter Traditionen. Die Weihnachtszeit beginnt mit dem ersten Advent und dem Luciafest am 13. Dezember. Dabei zieht ein weiß gekleidetes Mädchen, die Lussibrud, mit einem Kerzenkranz auf dem Kopf durch die Straßen und bringt das Licht in die dunkle Jahreszeit.

Am Heiligen Abend, dem wichtigsten Feiertag, versammelt sich die Familie um 15 Uhr vor dem Fernseher, um gemeinsam „Kalle Anka“ – Donald Duck – zu schauen. Erst danach beginnt das Festessen mit einem reichhaltigen Weihnachtsbuffet und Weihnachtsbier, bevor die Geschenke ausgepackt werden, die der Weihnachtsmann „Jultomte“ gebracht hat.
Die Schweden bedanken sich an diesem Tag auch bei den Hauswichteln „Tomte“, die das Jahr über geholfen haben. Ihnen wird eine Schale Haferbrei vor die Tür gestellt.
Die Weihnachtszeit endet in Schweden traditionell am 13. Januar mit dem „Knutstag“. An diesem Tag wird der Weihnachtsbaum abgeräumt, und die Süßigkeiten, die ihn geschmückt haben, werden aufgegessen – ein süßer Abschluss der Festtage.
Das Weihnachtsfest im Süden Europas
Von den nördlichen Gefilden geht unsere Reise durch die Weihnachtstraditionen weltweit weiter in den Süden Europas, wo alte Bräuche auf kulinarische Genüsse treffen. Italien, Spanien und Portugal – bei diesen Ländern denken die meisten zuerst an Sommer, Strand und Meer. Doch auch in der Weihnachtszeit gibt es hier spannende Bräuche und Traditionen. Was Hexen, Bohnen und eine Lotterie damit zu tun haben, erfahren Sie jetzt.
Spanien – Das „dicke“ Los zu Weihnachten
Noch vor Weihnachten findet in Spanien ein besonderes Spektakel statt: die staatliche Weihnachtslotterie. Sie wird seit 1812 jedes Jahr am Vormittag des 22. Dezember veranstaltet und gilt – gemessen an der Gesamtsumme der Gewinne – als die größte Lotterie der Welt.
Ein Highlight ist der Hauptgewinn „El Gordo“ (auf Deutsch: „der Dicke“). Zu Weihnachten 2013 wurden beispielsweise insgesamt 2,24 Milliarden Euro ausgespielt, wovon 70 % der Einsätze auf Gewinne entfielen. Der Hauptpreis machte dabei 640 Millionen Euro aus.
Die Ziehung der Gewinner findet in Madrid statt und dauert mehr als drei Stunden. Sie wird landesweit im Fernsehen übertragen und beginnt bereits um 10 Uhr morgens. Drei Notare überwachen die Veranstaltung, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß abläuft.
„Bolo Rei“: Der süße Königskuchen aus Portugal
Süße Leckereien werden vielerorts zu Weihnachten gebacken und gemeinsam gegessen – so auch in Portugal. Traditionell backt man den Königskuchen, den man im Portugiesischen „Bolo rei“ nennt. Der „Bolo rei“ besteht aus Mehl, Zucker, Butter, Hefe, Eier und Milch. Außerdem kommt auch etwas Portwein in den Kuchen. Neben den gewöhnlichen Zutaten wird im Kuchen eine Bohne und manchmal auch eine Metallfigur versteckt. Wer beim Essen die Bohne findet, muss im nächsten Jahr den Kuchen backen oder kaufen. Dem Finder der Metallfigürchen soll dieses im neuen Jahr Glück bringen. Im Handel kann man Kuchen mit den leicht verschluckbaren Kleinteilen nicht mehr kaufen – so will es das Gesetz. Das hält die Portugiesen aber zum Glück vom Backen für den privaten Gebrauch nicht ab.

La Befana – Weihnachtshexe in Italien
Familienzusammenhalt und gutes Essen werden in Italien nicht nur an Weihnachten besonders großgeschrieben. Die Kleinsten werden ebenfalls gerne zu Weihnachten mit Geschenken überhäuft. Allerdings müssen die Kinder sich ein wenig Gedulden, denn die Bescherung findet erst am Morgen des 1. Weihnachtstags statt.
Die Weihnachtsstimmung bleibt vielerorts noch bis zum 6. Januar erhalten. An diesem letzten Feiertag der Weinachtszeit werden die Kinder noch einmal beschenkt. In diesem Falle aber weder vom Christkind oder Weihnachtsmann, noch von den Heiligen Drei Königen, sondern von der Hexe „Befana“. Sie wird als eine alte, gutmütige Hexe dargestellt, die auf der Suche nach dem Jesuskind mit einem Sack voller Süßigkeiten, Asche und Kohle von Haus zu Haus auf einem Besen reitet.
Weihnachtsbräuche in Südtirol: Tradition, Besinnlichkeit und eine Spur Gänsehaut
Südtirol, eingebettet in die malerische Kulisse der Alpen, begeistert zur Weihnachtszeit mit lebendigen Bräuchen, die die Region in eine besondere Atmosphäre tauchen. Ein zentrales Element sind die traditionellen Weihnachtsmärkte in Städten wie Bozen, Meran oder Brixen. Hier locken handgefertigte Produkte, regionales Kunsthandwerk und typische Spezialitäten wie Zelten – ein würzig-süßer Früchtebrotkuchen. Glühwein und Kastanien sorgen für wohlige Wärme und laden zum Verweilen ein.
Ein besonderes Highlight ist der Brauch des Klöckelns, bei dem an den drei Donnerstagen vor Weihnachten verkleidete Gruppen durch die Dörfer ziehen, an Türen klopfen und alte Lieder singen. Ursprünglich als Fruchtbarkeitsritual gedacht, ist es heute ein stimmungsvoller Brauch, der in der Region lebendig geblieben ist. Ebenso faszinierend ist die Südtiroler Krippentradition, bei der handgeschnitzte Figuren liebevoll in Szenen gesetzt werden. Viele Dörfer veranstalten zudem lebendige Krippenspiele, die die Weihnachtsgeschichte zum Leben erwecken.
Einen besonderen Nervenkitzel bietet der Krampus, der am 5. Dezember, dem Vorabend des Nikolaustags, durch die Straßen zieht. Während der Heilige Nikolaus die braven Kinder beschenkt, sorgt der Krampus mit seiner furchteinflößenden Gestalt und lauten Schellen für Respekt – oder auch für ein wenig Gänsehaut. Besonders eindrucksvoll sind die Krampusläufe, bei denen Gruppen von Krampussen mit kunstvoll geschnitzten Masken und schweren Fellkostümen für eine wilde, ursprüngliche Atmosphäre sorgen.

Die Tradition des Schenkens: Von den Römern bis zu magischen Momenten heute
Vor allem im westlichen Kulturkreis gibt es verschiedene Anlässe, an denen es Brauch ist, sich zu beschenken. Doch haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, woher die Tradition des Schenkens speziell an Weihnachten kommt?
Das Schenken zu Weihnachten hat eine lange Tradition. Schon die Römer beschenkten sich zum Jahreswechsel, um Glück für das neue Jahr zu erhoffen. Später verschmolz dieser Brauch mit dem christlichen Fest zu Christi Geburt. Im 16. Jahrhundert führte Martin Luther eine entscheidende Veränderung ein: Er verlegte die Bescherung vom Nikolaustag am 6. Dezember auf den 24. Dezember, um die Heiligenverehrung durch das Christkind zu ersetzen. Seitdem ist das Schenken ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit und erfreut Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.

Warum nicht in diesem Jahr etwas Besonderes schenken und dabei Weihnachtstraditionen weltweit hautnah erleben? Unser Tipp: Ein Reisegutschein, der magische Momente und unvergessliche Erlebnisse garantiert. Oder schenken Sie gemeinsame Zeit: Zum Beispiel eine Reise, auf der Sie gemeinsam weihnachtliche Traditionen in anderen Ländern erleben können. Ob Königskuchen in Portugal oder Weihnachtsmärkte in Finnland – solche Erlebnisse schaffen Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben.
Weihnachtstraditionen weltweit zeigen uns, wie unterschiedlich, aber auch verbindend das Fest der Liebe gefeiert wird – eine Einladung, es selbst zu erleben. Zum Beispiel auf einer unserer Weihnachtsreisen. Wir beraten Sie gerne!